Grüne kritisieren geplante Baumfällungen in Arnum und fordern Erhalt der Linden

Die geplante Fällung von 21 großen Linden in der Hiddestorfer Straße in Arnum sorgt für massive Kritik. Aus Sicht der Grünen ist die Informationspolitik zur Maßnahme nicht hinnehmbar. Bäume prägen das Stadtbild, spenden Schatten und dienen als natürliche Kohlenstoffspeicher. Angesichts zunehmender Hitzeperioden ist ihr Erhalt ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz und zur Sicherung der Lebensqualität für Mensch und Tier.

Ein neu gepflanzter Baum kann die Funktion eines alten erst nach vielen Jahren übernehmen. Ob er den künftigen Hitzesommern überhaupt standhält, bleibt fraglich. Hinzu kommen hohe Kosten für Fällung, Pflanzung und jahrelange Pflege. Die Grünen erwarten von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, diese Zusammenhänge zu erkennen und in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.

Die Behörde hätte nach Ansicht der Grünen die Wurzelproblematik frühzeitig erfassen und Varianten zum Erhalt der Bäume prüfen müssen. Das ist offenbar nicht geschehen. Es bleibt der Eindruck, dass entweder unzureichend geplant oder bereits bekannte Probleme in Kauf genommen wurden, um unumkehrbare Tatsachen zu schaffen. Der Erhalt der Bäume war offensichtlich kein Ziel der Planung.

Noch bei der Infoveranstaltung am Mittwoch, 22. Mai, wurde öffentlich über Möglichkeiten zum Erhalt der Bäume gesprochen. Varianten zur Sicherung der Baumscheiben waren Thema im Fachausschuss der Stadt. Umso überraschender erscheint die plötzliche Kehrtwende der Verwaltung. Bürgermeister Dingeldey erklärte laut Leinenachrichten vom Sonnabend, 24. Mai, man wolle keine staatliche Ebene öffentlich kritisieren. Der Vorstand der Grünen hält dagegen, dass genau dies eine zentrale demokratische Aufgabe sei.

Für den westlich gelegenen Abschnitt der Hiddestorfer Straße in Höhe des Hohen Eschenwegs sind aktuell keine Fällungen vorgesehen. Ulrike Roth vom Vorstand der Grünen äußert Zweifel, ob sich das Vorgehen dort nicht wiederholen wird. Es sei unklar, ob die Wurzellage ausreichend geprüft wurde und Fällungen ausgeschlossen werden können.

Die Grünen erwarten von der Stadt Hemmingen, dass sie sich klar für den Erhalt der Bäume einsetzt. Auch die Landesbehörde müsse prüfen, ob durch Planungsanpassungen ein Erhalt zumindest einzelner Bäume möglich ist. Die gesamte Kommunikation müsse dabei offen und glaubwürdig erfolgen.

Lea Römer vom Vorstand der Grünen betont, dass es nicht nur um einzelne Linden gehe. Der Umgang mit alten, gesunden Bäumen sei ein Gradmesser für den Stellenwert von Natur- und Baumschutz. Eine umsichtige Planung sei auch dann notwendig, wenn sie mit höheren Aufwänden verbunden sei.

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